Montag, 30. November 2015


Gutmensch

Ich bin ein "Gutmensch". Ja ich glaube an das Gute im Menschen. Wie könnte ich auch anders, schliesslich habe ich zwei Kinder. Würde ich nicht an das Gute im Menschen glauben hätte ich sie wohl besser nicht gezeugt. Denn ich würde nicht an eine lebenswerte Zukunft glauben und zudem müsste ich ja annehmen das meine Kinder ebenfalls nicht "gut" sind. Ja, wahrscheinlich bin ich da naiv - aber es ist mir lieber an das Gute zu glauben und daran zu glauben das wir eine gute Zukunft vor uns haben, als frustriert und verbittert und misstrauisch durch die Welt zu gehen. 

Sonntag, 29. November 2015

„Jetzt befinden wir uns in der angenehmen Phase, in der alle der Meinung sind, dass sich die jüngsten Schrecken nie wiederholen dürfen«, sagt er. »Aber eine solche Einigkeit ist gemeinhin kurzlebig. Wir sind wankelmütig, dumme Wesen mit schwacher Erinnerung und einem großen Drang zur Selbstzerstörung. Obwohl - wer weiß? Vielleicht ist das jetzt der entscheidende Moment, Katniss.«
»Inwiefern?«, frage ich.
»Vielleicht hat es diesmal Klick gemacht. Vielleicht werden wir Zeuge einer Evolution der Menschheit.“
(Die Tribute von Panem Bd 3).

Dienstag, 17. November 2015

Ein Gedanke zum 13. November 2015

Es ist doch sehr kurzsichtig wenn man die Flüchtlinge die seit einigen Wochen zu uns kommen, für die Anschläge vom Freitag verantwortlich macht. Man vergisst dabei, dass genau diese Flüchtlinge vor der ISIS fliehen und v.a. will die ISIS genau dies erreichen.
Leider ist es wie so oft; das Problem liegt tiefer verborgen und kann nicht mit Behauptungen und Hetze beantwortet werden. Wahrscheinlich gibt es, wie ebenfalls oft, keine einzig richtige Antwort weil viele verschiedene Aspekte dazu führen können dass ein junger Mensch sich einer fanatischen Gruppierung zugehörig fühlt und sich dieser unterordnet. Eine Antwort könnte Frust und Enttäuschung, Perspektivlosigkeit sein, die er in dem Land erlebt in der aufgewachsen ist, in das vielleicht seine Eltern geflohen sind - Frankreich, England, Belgien, Deutschland usw. . Also wäre der eigentliche Akt nicht direkt aus Hass auf unsere Lebensweise sondern aus Neid und Enttäuschung ausgeführt. (Gefühle welche sich dann natürlich wiederum als Hass äussern).
Dieses Gefühl, nicht Teil der Glücksverheissung zu sein, kennen viele Jugendliche in Europa. Hohe Arbeitslosigkeit und Ghettoisierung können ein Grund dafür sein.  

Zu dem Thema hab ich einige spannende Artikel gefunden:
Mit dem Bataclan haben die Terroristen des IS erstmals in Europa die Popkultur angegriffen. Doch warum hassen sie, was sie selber benutzen?

"Salafisten sind die besseren Sozialarbeiter" Die Sozialarbeit müsse viel mehr im Internet stattfinden. Dort nutzten ansonsten beispielsweise Salafisten die "Marktlücke".

Zum Schluss muss ich ein Zitat aus dem letzten Buch von Michel Houellebecq anfügen: 
"Wahrscheinlich ist es für Menschen, die in einem bestimmten sozialen System gelebt und es zu etwas gebracht haben, unmöglich, sich in die Perspektive solcher zu versetzen, die von diesem System nie etwas zu erwarten hatten und einigermassen unerschrocken auf seine Zerstörung hinarbeiten."

All dies passt nicht nur zur Radikalisierung Jugendlicher durch ISIS sondern ebenso zu anderen Gruppierung welche sich nun wieder zeigen.